Die Chipkarte in meiner Kamera ist voll! Also sitze ich gerade an meinem Computer, lade Bilder herunter um sie dann in meinem Fotoalbum zu archivieren. Die meisten Bilder sind von meinem letzten Sommerurlaub. Da war ich in Lappland.
„Was, Lappland und Sommer? Das ist ein Widerspruch in sich!“
Wie oft habe ich das letztes Frühjahr gehört, als ich meinen Freunden erzählt habe, das ich zum Reiten nach Lappland auf die Aha Lodge fahre. „Da schneit es im Sommer; zumindest regnet es immer! Wenn es nicht regnet, dann gibt es Billionen von Mücken. So gross wie Küchenstühle sollen sie sein.“ – Ein wenig Angst hatte ich dann schon, worauf ich mich da einlasse. Aber einen Rückzieher, mein Gesicht verlieren, nein! Das kam gar nicht in Frage. – Also bin ich nach Lappland geflogen.
Reiturlaub in Lappland – Erfahrungsbericht
von Jasmin aus ….
Das Flugzeug ist mit einer Stunde Verspätung in Arvidsjaur gelandet, halbelf Uhr abends, Martin von der Aha Lodge wartete bereits. Schirmmütze mit Firmenlogo, kurzärmeliges Hemd, Sonnenbrille (denn die Sonne stand noch immer am Himmel) und wir hatten 22 Grad plus und, wie gesagt, Sonnenschein. „Hallo, willkommen in Lappland! 11 Meilen bis zu unserer Lodge, das machen wir mit links“, sagte er. Martin meinte schwedische Meilen; das wusste ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, das eine schwedische Meile gleich 10 Kilometer sind. – Gegen Mitternacht erreichten wir die Aha Lodge in einem winzigen Dorf gleichen Namens an einem See, der ebenfalls Aha heisst.
Die Sonne war jetzt hinter den Baumwipfeln verschwunden, aber es war weiterhin taghell. „Wird es noch dunkler?“ war meine Frage. „Nein, die Sonne geht kurz nach 1 Uhr wieder auf, aber du machst besser die Fensterläden an der Hütte zum Schlafen zu, bis du dich an die nächtliche Helligkeit gewöhnt hast.“
Meine Hütte, mit Terrasse, Bad, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Küchenzeile und und und, doppelt so gross wie meine Einzimmerwohnung, ein wahrer Traum. Überall Holz, ein Kaminofen – so gemütlich.
Sonnenschein in Schweden – ein Ausritt in die Natur
Obwohl es nun schön weit nach Mitternacht war, musste ich doch noch mal auf die Weide gehen und mir die Pferde anschauen. Da waren sie: Maymoona, die Braune, Miraflores, Maymoonas Tochter und Criollomix, was man ihr sofort ansieht und die Tinkerstute Molly. „Die beiden „Jungs“ können wir uns morgen äh.. nachher anschauen, die stehen auf der Sommerweide“, sagte Viola, Martins Frau, die auf uns gewartet hatte. – Am nächsten Tag, immer noch Sonnenschein und, um das vorweg zu nehmen, es hat in den 14 Tagen nur einmal geregnet, habe ich auch den Rest der Familie, Ann-Katrin, Lea Matilda und Labrador Hündin Indra kennengelernt. Irgendwie habe ich mich gleich wie zu Hause gefühlt.
Linktipp: Ferienhaus in Schweden – Lappland
Viola hat mir dann noch viel mehr über die Pferde erzählt und wir sind gleich zu einem kleinen Ritt aufgebrochen. Ach, ist das schön. Solch eine Ruhe habe ich noch nie erlebt. Man hört nur seine eigene Stimme, das Atmen der Pferde und ihre Hufe. Ab und zu zwitschert ein Vogel oder es raschelt im Laub. Enten und Schwäne auf dem See, ein Fisch springt aus dem Wasser und wieder ist es still. Ich könnte den ganzen Tag so reiten. Viola hat schnell gemerkt, das ich viel Erfahrung im Gelände habe und so darf ich dann die nächsten Tage allein losziehen. Immer in eine andere Himmelsrichtung!
Jeden Abend rief mein Freund Tom an, ob ich schon zerstochen wäre? Da fiel mir auf: Keine Mücken, also fast keine und gross sind die auch nicht. Ein bischen Mückenspray auf die Haut und gut ist. Das beruhigte ihn. Er wollte ja nächstes Wochenende nachkommen und zum ersten Mal in seinem Leben auf ein Pferd steigen. Dafür hatten wir, Viola, Martin und ich etwas besonderes geplant. Eine 3 Tagestour mit outdoor Übernachtung.
Wanderitt in die ursprüngliche Wildnis von Lappland
Die haben wir dann auch gemacht. Martin hat die Logistik übernommen, so dass an unseren Rastplätzen Heu und Wasser für die Pferde und für uns eine Kühlbox mit Verpflegung stand. Unser Übernachtungsplatz eine Kåta, das ist ein Samenzelt, ganz ähnlich den Tipis der Indianer; unser Bett: Fichten und Birkenzweige, ganz dick übereinandergelegt und darauf Rentierfelle. Ich glaube, wir haben noch nie so gut geschlafen. Vor dem Zelt knisterte das Lagerfeuer und zum Abendessen gab es Rentier Geschnetzeltes. Daneben die Pferde im Paddock. Molly, „Toms Pferd“, eine absolute „Seele“ für eine Anfänger, Miraflores „mein Pferd“, sritzig, doch stets cool und durch nichts aus der Ruhe zu bringen, würde ich am liebsten einpacken und mit nach Deutschland nehmen und Maymoona, mit der Viola uns auf der Tour begleitet hat.
Am nächsten Tag Entspannung für Toms Hinterteil. Wir sind in ein Boot gestiegen und haben versucht uns unser heutiges Abendessen selbst zu fangen. Erst ging gar nichts, aber dann bissen kurz hintereinander gleich zwei Hechte an und das Abendessen war gesichert. Martin konnte seinen Fisch nicht loswerden, denn wir wollten unbedingt auch das Essen, was wir selbst gefangen hatten. Am nächsten Tag ging es wieder zurück zur Lodge.
Ein schöner Reiturlaub auf der AHA Lodge in Schweden
Ach, war das ein schöner Urlaub! Leider sind 2 Wochen sooo schnell vorbei und wir mussten nach Deutschland zurück. Aber wir kommen wieder. Nächsten Sommer oder auch mal im Winter: Pferdeschlitten fahren! Eisangeln!
Meine Bilder kann ich euch leider nicht zeigen, aber schaut euch doch mal die Seite von der Aha Lodge im Internet an. Ist es nicht fantastisch?
Ach, fast vergessen hier die Internetadresse
Man findet sie auch u.a. bei Reiten-weltweit.de
– Ja! Da ist auch das popup: Download beendet – 887 Dateien erfolgreich runtergeladen. Dann mach ich mal weiter mit archivieren.
von Jasmin aus Bochum
[…] Linktipp: Reiten in Schweden – Reiturlaub Erfahrungsbericht […]